Gedichte (187) – Kinderliederquälerei

Kinderliederquälerei

Kinderlieder klingen wieder
Die von früher ich noch kenne
Das Kind hört sie in Dauerschleife
Statt dass ich die Flucht ergreife
Träum‘ ich, mein Trommelfell verbrenne

Doch anders als in Kindertagen
Kommt manch Gedanke, manche Fragen
Es dreht sich fix der Plattenteller
Ging manch ein Text nicht aktueller?

Weiß weiß weiß sind alle meine Kleider, weiß weiß weiß ist alles was ich hab.
Darum lieb ich alles was so weiß ist, weil mein Schatz ein Zahnarzt ist

Wer will fleissige Handwerker sehen? Der muss zu uns Kindern gehen.
Klein und fein, Klein und fein. Das iPhone wird bald fertig sein.

Im Märzen der Bauer die Rößlein einspannnt
Er setzt seine Felder und Wiesen in Brand
Die Versicherungssumme begeistert ihn sehr
Mit ehrlicher Arbeit läuft es nicht mehr

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald
Es war so finster und auch so bitter kalt
Gretel nahm ihr Smartphone – GPS hilft weit
Seitdem verlaufen die beiden sich zu keiner Tageszeit

Der Kuckuck und der Esel die hatten einen Streit, wer wohl am besten sänge, wer wohl am besten sänge
Dann planten die beiden und waren wieder froh
Sie gingen gemeinsam in eine Castingshow

Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein Fuß, hat weiße Kleckse hinterlassen, von ihm selbst kam der Gruß

Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir
Da oben leuchten die Sterne, hier unten brennen wir
Das Licht tret aus, ich will nach Haus
Rabimmel, rabammel, rabumm
Die Feuerwehr kommt auch gleich her
Rabimmel, rabammel, rabumm

Es regnet, es regnet, der Regen der stresst
Und wenn’s genug geregnet hat dann bin ich stets durchnässt

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach
Bei Tag und bei Nacht war der Müller stets wach
Doch sowas schadet ja dem Körper gar sehr
Einen Schlaganfall später, da mahlt er nicht mehr

Drei Chinesen mit dem Kontrabass,
Saßen auf der Straße und erzählten sich was. Warum kommt da die Polizei und fragt ‚Was ist das?‘
Bei drei Chinesen mit nem Kontrabass
Weil sie auf der Straße sitzen, bei Wetter und Wind, oder weil’s Chinesen sind?

Und so erneuer ich altes,
Leis in meinem Kopf
Die Lied hat ein Ende
Blieb es dabei,

Ach wie toll ich das fände
Kleiner Finger drückt Knopf
Die CD fängt von vorn an

Ach, ich armer Tropf.

Gedichte (174) – Backe backe Kuchen 2.0

Backe backe Kuchen 2.0

Backe backe Kuchen
Oma kommt besuchen
Wer will ganz schnell Kuchen machen
Der muss haben sieben Sachen:

Jede Feier
braucht Milch und Eier
Für ein Rührgerät
Ist es nie zu spät
Nen Ofen auch
So ist’s Brauch
Ne Kuchenform
Nach der Norm
Eine Schüssel ohne Sprung
Und ne Backmischung

Alles schön zusammenkloppen
Geschmacklich nur noch schwer zu toppen
Schieb, schieb in den Ofen rein
Noch kurz warten, das wird fein