Auf die Regionalkrimis von Jörg Maurer bin ich ursprünglich nur dadurch gestoßen, dass er bei einer Veranstaltungsreihe in der Stadtbibliothek Füssen aufgetreten war, bei der ich bei einer späteren Ausgabe aus meinem Roman Jack Rodman las. Felsenfest ist dabei nach „Unterholz“ der zweite Roman, den ich von ihm als Hôrbuch höre. Er spricht die Bücher selbst und macht seine Sache gut und erstaunlich vielfältig. Toll an Felsenfest ist neben einem gut ausgedachten Mordfall mitsamt einem abwegigen, aber nichtsdestotrotz plausiblen Schluss, die Vielfalt der Persönlichkeiten in Jennerweins alter Klasse. Überspitzt werden sie zumeist durch ihre Einträge in der jährlich erscheinenden Klassenzeitung vorgestellt, die den typischen Ton und Humor solcher Zusammenstellungen perfekt treffen. Insgesamt ein sehr stark lokal verwurzelter und kurzweiliger Kriminalfall.
Hörbuch der Woche: Erwin, Mord & Ente
Ein Regionalkrimi ist an und für sich derzeit keine Innovation. Den Dorftrottel samt all seinen Absonderlichkeiten in einem solchen als Ermittler agieren zu lassen dafür umso mehr. Diese Verschiebung der Perspektive ist bei „Erwin, Mord und Ente“ sehr unterhaltsam. Erwin wird stets von seiner Ente Lothar begleitet, die beim Ermitteln unterstützt. Der Fall selbst ist unterhaltsam und gut gestrickt, so dass auch Überraschungsmomente nicht ausbleiben. Die Beschreibung des Dorfes und seiner Bewohner mit all ihren Eigenheiten macht dabei noch zusätzlich Spaß. Gelesen wird das Buch von Dietmar Bär, den ich bereits bei der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson als herausragenden Sprecher empfunden habe. Darüber, dass er das Hörbuch spricht und über den absonderlichen Titel kam ich überhaupt auf das Buch. Ein paar Stunden sehr angenehmer Krimi-Unterhaltung.
Hörbuch der Woche: Arbeit & Struktur
Einen wunderschönen guten Tag,
ich habe beschlossen, diesem Blog eine neue Kategorie zu gönnen: Das Hörbuch der Woche. Da ich Hörbücher in großen Mengen höre und ein großer Fan davon bin, möchte ich ab und zu über meine aktuellen Favoriten schreiben. Nicht im Sinne einer ausführlichen Rezension, sondern in Kurzform.
Euch eine schöne Zeit,
Liebe Grüße,
Arno
Wolfgang Herrndorf – Arbeit & Struktur
Ich habe den ursprünglichen Blog „Arbeit & Struktur“ während seiner Entstehung nicht aktiv mitgelesen, aber der selbstgewählte Tod Wolfgang Herrndorfs letzten Sommer hat mich mehr bewegt, als ich es erwartet hätte. Als ich hörte, dass seine öffentlichen Aufzeichnungen aus diesem Blog als Buch gesammelt veröffentlicht werden, wusste ich, dass ich das gerne lesen möchte. Jetzt höre ich das Hörbuch, gelesen von August Diehl. Ob ein vorgelesener Blog ein angenehmes Format sein würde, da war ich mir nicht sicher, aber es gefällt mir sehr gut. Kurze Sätze, die Gedanken Hermsdorfs rasen zwischen der Entstehung seiner Bücher, Literaturkritik und seiner Krankheit. Er denkt viel über den Tod und mögliche Arten dahinzuscheiden nach, was angesichts seines Selbstmords ungleich schwerer verdaulich ist, aber ehrlich. August Diehl liest es großartig vor. Nicht zu monoton, nicht zu aufgeregt. Insgesamt ein sehr nachdenkliches und empfehlenswertes (Hör-)Buch.