Auf die Regionalkrimis von Jörg Maurer bin ich ursprünglich nur dadurch gestoßen, dass er bei einer Veranstaltungsreihe in der Stadtbibliothek Füssen aufgetreten war, bei der ich bei einer späteren Ausgabe aus meinem Roman Jack Rodman las. Felsenfest ist dabei nach „Unterholz“ der zweite Roman, den ich von ihm als Hôrbuch höre. Er spricht die Bücher selbst und macht seine Sache gut und erstaunlich vielfältig. Toll an Felsenfest ist neben einem gut ausgedachten Mordfall mitsamt einem abwegigen, aber nichtsdestotrotz plausiblen Schluss, die Vielfalt der Persönlichkeiten in Jennerweins alter Klasse. Überspitzt werden sie zumeist durch ihre Einträge in der jährlich erscheinenden Klassenzeitung vorgestellt, die den typischen Ton und Humor solcher Zusammenstellungen perfekt treffen. Insgesamt ein sehr stark lokal verwurzelter und kurzweiliger Kriminalfall.
Hörbuch der Woche: Erwin, Mord & Ente
Ein Regionalkrimi ist an und für sich derzeit keine Innovation. Den Dorftrottel samt all seinen Absonderlichkeiten in einem solchen als Ermittler agieren zu lassen dafür umso mehr. Diese Verschiebung der Perspektive ist bei „Erwin, Mord und Ente“ sehr unterhaltsam. Erwin wird stets von seiner Ente Lothar begleitet, die beim Ermitteln unterstützt. Der Fall selbst ist unterhaltsam und gut gestrickt, so dass auch Überraschungsmomente nicht ausbleiben. Die Beschreibung des Dorfes und seiner Bewohner mit all ihren Eigenheiten macht dabei noch zusätzlich Spaß. Gelesen wird das Buch von Dietmar Bär, den ich bereits bei der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson als herausragenden Sprecher empfunden habe. Darüber, dass er das Hörbuch spricht und über den absonderlichen Titel kam ich überhaupt auf das Buch. Ein paar Stunden sehr angenehmer Krimi-Unterhaltung.