Gedichte (151) – Zum Jubiläum

Zum Jubiläum

Ich sag es kurz und aufrichtig
Dich, mein Schatz, dich liebe ich
Nicht mehr so wie am ersten Tag
Nein, ganz anders, denn ich mag
und liebe dich viel mehr
Am Anfang kennt man ungefähr
Fünf Prozent einer Person
Das Aussehen und das war’s fast schon
Kombiniert mit ein paar Sätzen
Erst die Zeit lernt einen schätzen
Wer der Partner wirklich ist
Wie weit die eigene Liebe misst
Ich hab so viel von dir erfahren
In all diesen letzten Jahren
Von denen ich nie eins bereute
Was folgt, zu sagen hier und heute
Fällt mir gar kein bisschen schwer:

Ich liebe dich tagtäglich mehr

Gedichte (150) – Sturmfreizeit

Sturmfreizeit

Endlich Freizeit, endlich Ruhe,
Frau und Kind sind aus dem Haus
Hol meine Jacke, schnür’ die Schuhe
Kauf Bier und Chips zum Festtagsschmaus

Zuhaus leg ich die Füße hoch
Schlaf, Fernsehen und Chillen
Nach Feierabend nix zu tun
Lieferservice oder Grillen

Das sind heut die großen Fragen
Und ich kann allein die Antwort sagen

Ein paar Tage nur für mich
Doch kaum allein schon spüre ich
Wie sehr das Kinderlachen fehlt
Und die Nähe meiner Frau
Das ist es doch, was wirklich zählt
Ich weiß es doch genau

Bin um ein wenig Ruhe froh
Weil ich weiß: Es bleibt nicht so
Und bald schon sind sie wieder da:

Die Lieblingsmenschen, wunderbar!

Gedichte (149) – Im Dunkeln ist gut Munkeln

Im Dunkeln ist gut Munkeln

Ich sitze da in Dunkelheit
Such auf dem Teller nach dem Essen
Es ist nicht so als hätt’ man hier
Die Beleuchtung schlicht vergessen

Nein, das Konzept des Restaurants
Ist Essen in der Dunkelheit
Das gibt dem Menschen so die Chance
Für ein Stück mehr Empfindsamkeit

Erfahrung des Geschmacks allein
Ich esse feinstes Fleisch vom Reh
Es könnt’ aber auch Hähnchen sein
Und mir kommt eine Idee

Ein Dunkelsupermarkt muss her
Im Dunkeln sucht man ganz nativ
Tastet sich durchs Warenmeer
Erlebt den Einkauf intensiv

Ideen entstehen ohne Halt
Wer mutig ist, der geht alsbald
Zur Dunkelfriseuse
Wartet, hofft und macht nervöse
Gesten, doch darf auf keinen Fall er zucken
Denn die Friseuse kann nicht gucken
Und kommt ihr doch die Schere aus
Geht’s ins Dunkelkrankenhaus
Die Entscheidung war fatal
Der Chirurg betritt den Saal
Stellt sich vor: “Ich bin der Klaus”
Und macht erstmal die Lichter aus.

Gedichte (148) – Wochenendausflug

Wochenendausflug

Zeit für ein Ostseewochenende
Haben wir uns so gedacht
Gesagt, getan und Zug gebucht
Gepackt und uns fertig gemacht

Nun nähert sich die Abfahrtszeit
“Schatz, beeil dich. Zeit zu gehen”
Sie sagt, das Kind hat starken Husten
Husten? Wir haben ein Problem

Schnupfen, Rotz und Heiserkeit
Sind recht ungünstig derzeit

Dann muss ich wohl allein verreisen
Sag ich, als sei alles in Butter
Und will zur Türe heimlich schleichen
“Nichts da!” ruft die Kindesmutter

Na gut, dann bleib ich halt zuhaus
Kurier das Kind in Ruhe aus
Und vielleicht, wir werden sehen
Können wir bald urlauben gehen

Gedichte (147) – Manchmal

Manchmal

Ob drinnen, draussen, ob am Tresen
Bin stets ein friedliebendes Wesen
Starte keine Schlägereien
Kann viel vergeben und verzeihen

Doch manchmal… manchmal träume ich
Zum Beispiel drängelt jemand mich
Hektisch bis zum Herzinfarkt
Zur Seite hier im Supermarkt
Gäb ich ihm gern nen Nackenschlag
Ich ging vorbei, sag guten Tag
Und tret noch gegens Schienenbein
Da prägt sich Höflichkeit leicht ein
Und wenn mir wer die Vorfahrt nimmt
Wird der ganz freundlich und bestimmt
Mit dem Kopf ins Klo gesteckt
Was große Freude mir bezweckt

Lässt der Nachbar stundenlang seinen blöden Köter kläffen
Soll ihn der Blitz beim Scheissen treffen
Wer im S-Bahn-Ausgang steht
Und tunlichst nicht zur Seite geht
Dem reiss ich unter viel Applaus
Jedes Kopfhaar einzeln aus
und urinier ihm in sein Bier
um ihn dafür abzustrafen

Da erwacht das Tier in mir
Und legt sich auch gleich wieder Schlafen
Zu all den anderen Träumereien
Und kichert leise:

Lass es sein.

Neue Seite, neuer Blog

Einen wunderschönen guten Tag,

dem einen oder anderen wird es auffallen: Meine Homepage und mein Blog haben sich verändert. Die Hauptgründe dafür waren, dass die alte Homepage einfach nicht tauglich für Smartphones, Tablets und ähnliches war, das Bearbeiten insgesamt zu mühsam und dass ich endlich Blog und Homepage im selben Design haben wollte. Hier ist sie also, meine neue Seite. Zunächst nur ein klein wenig neuer Inhalt, aber ich bin hoffnungsfroh, dass in nächster Zeit wieder regelmäßig Updates kommen und beispielsweise auch die Termine wieder stets aktuell sind.

Ich würde mich freuen euch in Zukunft öfter hier begrüßen zu dürfen,

Mit den besten Wünschen,
Arno

Herbstgewitter – Radiosendung (1)

Einen wunderschönen guten Tag,

für die Liedermacher-Plattform Ein Achtel Lorbeerblatt, für deren Entstehen sich mein geschätzter Verlagskollege David Wonschewski verantwortlich zeigt, hatte ich vor kurzem das Vergnügen für deren Reihe „Herbstgewitter“ eine Radiosendung mit meinen Lieblings-Liedermacher-Songs aufzunehmen und auch zu moderieren. Ich würde mich freuen, wenn sie der eine oder andere von euch anhört. Mit dabei ist natürlich Jack Rodman, aber beispielsweise auch Hans Sølo, Fredl Fesl, Friedemann Weise und Jan Koch sind zu hören.

Hier der Link dazu:
http://einachtellorbeerblatt.wordpress.com/2014/04/14/herbstgewitter-482014-die-radiosendung-rund-um-liedermacher-chansonniers/

Ich wünsche euch eine schöne Zeit,
Viele Grüße,

Arno

Gedichte (146) – Größer werden

Guten Tag,

seitdem mein aktueller Gedichtband „BABYPOesie“ fertig ist, schreibe ich erstaunlicherweise nicht mehr so oft Texte über meinen Sohn, aber ab und an kommt es dann doch vor. So eben auch für den letzten Dichtungsring.

Ich wünsche euch viel Vergnügen damit,

Arno

Größer werden

Er reift heran, der junge Mann
Kommt an manches nun schon dran
Von dem ich dacht‘ es wär gesichert
Papa guckt blöd, Söhnchen kichert

Die DVDs fehlen im Regal
Das Mehl, das ist im Flur verteilt
Und drin gewälzt liegt Mamas Schal
Der junge Mann hat sich beeilt

Das Klopapier ist abgerollt
Der Geschirrspüler spült leer
Papa grinst nur ungewollt
Und richtet’s alles wieder her

Gedichte (145) – Wunschdenken

Wunschdenken

Ich wünsche mir ein Land
Mit Politik, die wortgewandt
Klipp und klar die Meinung sagt
Wenn wer zu einem Thema fragt

Deutlich, möglichst unverschwurbelt
Inhalt, der den Geist ankurbelt
Bisher bleibt der Wunsch unerfüllt
Jede Rede ist umhüllt

Von geistesleeren Phrasenblasen
Verbal erzeugtem Vakuum
Mit Wolkenschlössern drum herum

Ich wünsch mir, dass sie wer zersticht
Und frag mich – warum mach ich’s nicht?

Gedichte (144) – Weitergehen

Weitergehen

Abends vor dem Schlafengehen
Es ist jetzt so kurz vor zehn
Bleibe ich nachdenklich stehen
Wie soll es nur weitergehen?

Das Kind hält mich des Nächtens wach
Ich arbeite dazu am Tach
Und schreibe Bücher, trete auf
Lese vor und das zuhauf
Fürs Kind und gern auch auf der Bühne
Bringt Frohsinn und nur wenig Sühne

Zu wenig Schlaf und Ruhezeiten
Lass vorbei mein Leben gleiten
Bild für Bild passiert’s die Sicht
Und denk:
Na, schlecht ist es doch wahrlich nicht
Anstrengend, dafür sehr schön
So wird’s wohl auch weitergehen

Es geht halt weiter wie’s das tut
Und so ist es schließlich auch gut