Genesungslyrik II – Teil 10
Vergissmeinnicht
Du bist nicht hier, ich sehne mich
nach Zeit zu zweit und aus mir spricht
Sehnsucht nach dir, ich liebe dich
Ach, schöne Frau, vergiss mein nicht!
Autor. Dichter. Vorleser.
Genesungslyrik II – Teil 10
Vergissmeinnicht
Du bist nicht hier, ich sehne mich
nach Zeit zu zweit und aus mir spricht
Sehnsucht nach dir, ich liebe dich
Ach, schöne Frau, vergiss mein nicht!
Genesungslyrik II – Teil 9
An manchen Tagen
An manchen Tagen schweige ich
Weil ich nichts zu sagen habe
Behalte jedes Wort für mich
So vieles wird umsonst gesagt
An manchen Tagen frage ich nicht
Weil ich nichts zu fragen habe
Behalte, was ich denk‘, für mich
So vieles wird unnütz gefragt
An manchen Tagen müsst‘ ich mich
laut echauffieren bei all dem Mist,
alles sagen was auf meiner Seele liegt,
sich stets vermehrt und so schwer wiegt
fragen was zu fragen ist
Aber dennoch schweige ich
Genesungslyrik II – Teil 8
Abendrot
Die letzten Sonnenstrahlen
vergehen am Horizont
weichen der Nacht und malen
farbenprächtig und gekonnt
ein unfassbar schönes Bild
rot und orange ans Himmelszelt
dass es schnell zu fassen gilt
schon verdunkelt sich die Welt
schwarze Nacht umfängt die Sicht
die ersten Sterne sind zu sehen
all das für sich ist so schlicht
und dabei so ergreifend schön
Genesungslyrik II – Teil 7
Holdes Antibiotikum
Ach du schöne Antibiose
egal ob Mann oder Mimose
bringst Gesundheit jedermann
jedem, der sie brauchen kann
egal ob Frau, ob kleines Kind
die Genesung kommt geschwind
jederzeit wirst du verschrieben
weil wir dich von Herzen lieben
bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Krankheit, duck dich, sei bereit
wir schicken Antibiotika
bald schon bist du nicht mehr da
Nebenwirkung gibt es keine
alt und jung hilft’s auf die Beine
wer will schon ruhen, Fernseh gucken
man kann doch auch Tabletten schlucken
du bist so wundervoll und drum
liebes Antibiotikum
der du verscheuchst all uns’re Schmerzen
danken wir dir von ganzem Herzen
Einen wunderschönen guten Abend,
hier mal ein neuer Versuch, eine Umsetzung eines meiner Gedichte mit Fotos. Das Gedicht entstammt meinem ersten Gedichtband und ist der zweite Teil des Zyklus „Als einer auszog, die Liebe zu suchen“.
Falls ihr das gut oder schlecht findet, oder sonst irgendeine Meinung dazu habt, schreibt mir doch an belaw [at] gmx.net, oder direkt als Kommentar unter den Post, damit ich weiß, ob ich sowas in Zukunft öfter mal probieren sollte.
Mit den besten Grüßen
Larry deVito
Genesungslyrik II – Teil 6
Schilderwald
Kommt ein Tourist in diesen Ort
gibt es mancherlei zu sehen
ein kleines Schild am Hafen dort
lädt ein auf Schifffahrtstour zu gehen
Ein Zehner wird pro Fahrt kassiert
auf diesem Mississipi-Boote
Und wer ein Tier noch mit sich führt
zahlt Fünfundzwanzig Cent pro Pfote
An der Seebrücke hängt weiß und schlicht
ein kleines Schild mit großen roten
Lettern für Fahrradfahrer da und spricht:
Wer klar im Kopf ist, fährt hier nicht
Und für den Rest ist es verboten!
Genesungslyrik II – Teil 5
Klimatherapie
Des Wandrers stete Schritte stapfen
Durch Dreck und kleine Tannenzapfen
Abgeworfene Blätter, Wasser
Sein Schuh wird nass und immer nasser
Alles so voller Natur
Eignet sich grandios zur Kur
Nun wollen wir mal loskurieren
Denkt er sich so beim marschieren
Wir atmen ein, wir atmen aus
Luft kommt herein und zieht hinaus
Dies wird noch mehrmals so getan
Voller Inbrunst und Elan
Doch dann wird es ihm langweilig
Sehnt sich nach Berlin zurück
Nach Internet und iPod Touch
statt guter Luft und Waldesmatsch
Handy, Facebook, Fernsehkiste
Die meterlange Stichpunktliste
Streß, vertrauter Straßentrubel
Spätkauf, Saturn, Hugendubel
Was soll er tun, hier an der See
vom Frühstück bis zum Mittagstee?
Ohne Planungsdruck, Zeitmangel
Hektik und S-Bahn-Platzgerangel
Wie soll man sich denn hier entspannen?
Zwischen all den stillen Tannen
Wo doch so gar nichts hier passiert
Man stets nur läuft, ins Leere stiert
Die Stille kommt ihm spanisch vor
So ohne Kopfhörer im Ohr
Ohne Technik, unverstärkt
Hat er sie noch nie bemerkt
Wie ging das noch, sich auszuruhen?
Was muss man denn dabei dann tun?
Wie entspannt man effektiv,
schnell und möglichst intensiv?
Das Entspannen strengt ihn an
Weil er es lang schon nicht mehr kann
Und so geht’s bald verspannt zurück
Ins schnellebige Großstadtglück
Genesungslyrik II – Teil 4
Was man nicht kennt
Muss schlimm sein, diese Atemnot
sagt sie zu ihm beim Abendbrot
schlimm ist nur, was man nicht kennt
denkt er da leise, spricht’s nicht aus
was man vertraut beim Namen nennt
verliert an Einfluss und an Graus
Sind sicher furchtbar diese Schmerzen
sagt sie zu ihr, Mitleid im Herzen
schlimm ist nur, was man nicht kennt
was nicht vertraut ist und gewohnt
denkt sie leise, schweigt gehemmt
weil Reden sich ja doch nicht lohnt
Was man kennt, kann man ertragen
hört sie sich dann leise sagen
Nur der Rest, der Schmerz von Morgen,
der macht mir noch manchmal Sorgen
Genesungslyrik II – Teil 3
Ein menschliches Stillleben
Ein alter Mann mit müden Augen
mit Knochen die zu nichts mehr taugen
und nettem Lächeln im Gesicht
hat Schmerzen, dennoch klagt er nicht
ein Rollator hilft, sich zu bewegen
Grüßt freundlich kommt er mir entgegen
und hätt‘ ich einen – ich zög‘ den Hut
vor seinem stolzen Lebensmut
auch noch in solchen schweren Tagen
den Kopf so aufrecht hoch zu tragen
Genesungslyrik II – Teil 2
Gegen das Jammern
Manches ist auf dieser Welt
nicht so, wie ich’s mir vorgestellt
kaum einem ist die Kunst gegeben
das was er hat auch zu erleben
das Jammern fällt ihm nicht so schwer
geniessen doch dagegen sehr
zu jammern scheint auch dies‘ Gedicht
doch schliessen will ich damit nicht
ich freu mich heut mal ganz bewusst
der ungetrübten Lebenslust
zieh‘ die Luft ein in die Lungen
atme tief und ungezwungen
schau‘ mir schöne Landschaft an
und erfreue mich daran
Lauf am Meer landauf, landab
Sand und Dünen nicht zu knapp
Salz in der Luft und Sand im Schuh
Hier eine Mäh, da eine Muh,
Alles windet sich im Wind
Genieß‘ die Tage wie ein Kind
mit großen Augen und bewusst
voll ungetrübter Lebenslust
Leg mich dann früh am Abend hin
im Geiste hier und in Berlin
Genieße meine kleine Welt
und bevor Schlaf mich befällt
kommt ein Gedanke bei mir an
erfreue mich noch kurz daran
dann schlaf ich lächelnd tief und fest
die Welt ist schön, wenn man sie lässt