Gedichte (33)

Hinein damit

Tropfen, Tropfen, Flüssigkeit,
die von Krankheit mich befreit,
läuft vom Tropf den Schlauch hinunter,
oft langsam doch auch schnell mitunter,

Am Ständer für die Infusion,
neben meinem Bett, hängt schon
der kleine Beutel für mein Glück,
bringt Gesundheit mir zurück,

Tropfen, Tropfen, Flüssigkeit,
macht sich in meinem Körper breit,
läuft vom Tropf den Schlauch hinunter,
macht müden Larry wieder munter,

Bis er wieder heimwärts geht,
sich das Leben neu versüßt,
in ihn kein Tropf, nur Whiskey, fliesst,
Genuss entsteht – dem Krankenhaus-Poet

Gedichte (32)

Mahlzeiten im Krankenhaus

Ein Bier das meine Lippen kühl benetzt,
sanft in meinen Rachen fliesst,
den Mundraum mit Geschmack versetzt
den der Kenner lang genießt

Eine Currywurst im Stillen,
handgeschnitten und besoßt,
soll meine Magengrube füllen,
bis der Blutdruck sich erbost

Ein Döner mit Huhn oder mit Rind
viel Fleisch und Zutaten zuhauf,
die alle frisch geschnitten sind,
und mit scharfer Würze drauf

Eine Pizza feinster Art,
selbst gebacken und belegt
alles wundervoll und zart
ein Traum der sich in mir regt

Von all dem kann man im Krankenhaus nur träumen
zu meinem Glück ist’s nur ein Stück
nicht weit entfernt hinter den Bäumen
steht mein liebstes Burgerhaus
und dahin reiss ich gern mal aus…

Gedichte (31)

So, hier kommt Gedicht Nummer zwei. Der Arbeitstiel reift heran, irgendwo zwischen „Lyrik aus Häusern deren Gesundheit angeschlagen ist“ und „Genesungslyrik“. Die ersten sind jetzt relativ ernst geraten, mal gucken ob ich in den nächsten Tagen nicht auch das ein oder andere mit besserer Stimmung fabrizieren kann.

Aus der Perspektive des Liegenden

Und wieder geht sie auf die Türe
und schon fliegt sie wieder zu
Früh gibt’s Brot und Konfitüre
Zum Mittag warmes Kalbsragout

Stets wird hin- und hergeräumt
Essen und Medikamente
kaum dass man kurz mal pennt und träumt
hustet hier wer, wackeln die Wände

Ein ruheloser Ort, ein Krankenhaus
will fort, werd schnell gesund
und dann nichts wie raus

Gedichte (30)

Einen wunderschönen guten Abend,
ich verbringe die nächsten 14 Tage im Krankenhaus und da habe ich beschlossen, dass es mal wieder Zeit für eine Gedichtreihe ist. Unter dem Arbeitstitel „Lyrik aus ungesunden Häusern“ werde ich möglichst jeden Tag ein Gedicht schreiben und auch hier veröffentlichen. Garantieren kann ich natürlich nicht dafür, aber ich hoffe es klappt.
Fangen wir gleich mit dem ersten an:

Schwermut

Tage, die sich langsam neigen,
Menschen, die voll Schwermut schweigen,
Schwestern, die durch Gänge eilen,
Besucher, die bedrückt verweilen,
Patienten, Sorgenvoll und alt,
Wer hier nicht krank ist, wird es bald

Termine (2)

Hallo geneigter Leser,

ich trete am 16.Juli beim Bastardslam im Festsaal Kreuzberg auf.
Es würde mich doch über die Maßen freuen, dich da zu sehen und
am Besten natürlich applaudieren zu hören, falls es gefällt.

Ich wünsche einen gar schönen Tag,
Beste Grüße,

Larry deVito

Gedichte (29)

Alle Jahre wieder

Die Deutsche Flagge überall und Stolz auf die Nation
Angriff, Verteidigung, Strategie, Satisfaktion
Zeit in der sich alles nur um deutsche Siege dreht
Wie gut, dass es hier nur um Fußball geht

Resteessen (1)

Hallo zusammen,
es bleiben ja immer mal wieder Texte und Gedichte liegen oder man kommt damit nicht weiter oder hat keine Lust daraus was zu machen und ich dachte mir, ich mache hier mal eine Rubrik mit Textresten, in diesem Fall Gedichtfetzen der letzten Wochen.
Ich wünsche viel Spaß dabei,
Gruß
Larry deVito

Ein neuer Tag, die Augen auf,
der Schädel schmerzt, ich zitter,
die Lider schwer, Galle schmeckt bitter,
ein Katertag nimmt seinen Lauf

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Vorlesung am Morgen

Er redet ohne Luft zu brauchen,
würd‘ ich ihn doch nur verstehen,
zu faul um mir Kaffee zu kaufen,
zu müde um zu gehen

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Von der Anmut eines Schlussstriches

Warum in die Ferne schweifen,
wenn das Gute liegt so nah
warum nach den Sternen greifen,
zuhause ist’s doch wunderbar

Kaum einen Menschen kenn‘ ich hier
und ich erlebe keinen Erfolg
soziale Kälte, schlechtes Bier,
hab vom Leben nur ein Stück gewollt

Vermisse die Natur, meinen alten Freundeskreis
was bringt gute Gehaltsaussicht
wenn mich die Uni schon verschleisst
hab das Gefühl es lohnt sich nicht

[…]

Gedichte (28)

Nachruf auf den Tod

Herzlich Willkommen liebe Leute,
voll Trauer versammeln wir uns heute
Völlig ohne Sang und Klang
Setzte sich der Sensenmann
gestern selbst die Sense an

Ein langes und ein schweres Leben
ward ihm von jeher gegeben
Schon in der Schule fielen
seine seltsamen Talente vielen
auf, keiner wollte mit ihm spielen

Er war kein Streber, er war nett,
aufmerksam, durchaus adrett,
Zurückhaltung war ihm ein Graus,
Er sagte jedem grad heraus,
seinen Todestag voraus

So kam es, dass er einsam war,
und auch durchaus sonderbar,
jung brach er die Schule ab,
als Papa ihm die Sense gab,
bald füllte er Grab um Grab,

Tüchtig wie’s im Buche steht,
kam stets eher zu früh als spät,
immer schick in schwarzer Kluft,
umgeben von Verwesungsduft,
erwischte jeden, Held und Schuft,

Für ihn waren sie alle gleich,
ob alt, ob jung, ob arm, ob reich,
er erledigte gewissenhaft,
ein Sensenmann voll Stolz und Kraft,
nun hat’s ihn selbst dahingerafft,

hier liegen nun die müden Knochen,
seine Sense ist zerbrochen,
Nachfolger wird es keinen geben,
doch glaubt nicht an ewiges Leben,

die Himmels- und die Höllenboten,
kümmern sich nun um die Toten,
jeden trifft der Schicksalschlag,
und wird es Zeit für euer Grab,
holen sie euch höchstpersönlich ab

Gedichte(27)

Lebenshilfe

Immer ein Fuß vor den andern,
nie außerhalb der Herde stehen,
schön auf den rechten Wegen wandern,
und nie auf wilden Pfaden gehen,

du willst dass ich folge, darf nicht klagen,
stets brav sein, bloß nicht stören,
niemals meine Meinung sagen,
und auf jeden Ratschlag hören,

Doch auch ein Ratschlag ist ein Schlag,
und wer nimmt den schon gern entgegen,
egal ob ich es hören mag,
intervenierst du in meinem Leben,

damit mir nichts im Wege steht,
ein Leben ganz ohne Blessuren,
doch nur wer eigene Wege geht,
der hinterlässt auch Spuren.

Seitensprünge (1)

Hallo zusammen,

ich schreibe ab sofort hin und wieder Artikel für die Berliner PoetrySlam – Homepage
Slammin‘ Poetry

Nun ist dies das erste Mal geschehen, der Artikel ist eine Rezension
des Buches ‚3 Wunden‘ von Moritz Neumeier das vor kurzem erschienen
ist.
Hier der Link zum Artikel:
Releases Moritz Neumeier – 3 Wunden

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen,
Beste Grüße

Larry deVito