Gedichte (134)

Schöpferglück

Einsam ist es oft, zu Schreiben
Mit Ideen schwanger gehen
Sie aus dem Hirn aufs Blatt zu treiben
Wachsen und entstehen sehen

Sind sie dann in voller Pracht
Schlussendlich aufs Blatt gebracht

Regt in der Autorenbrust
Sich Schöpferglück biblischer Maße
Freude und die starke Lust
Es jedem Menschen auf der Straße

Einzeln lauthals vorzutragen
Doch würde mancher mich verklagen

Da nicht jeder Lyrik mag
Egal wie episch oder schlicht
Da Erinnerung finster nagt
An Folter im Deutschunterricht

Was hat der Autor sich gedacht?
Warum hat er’s grad so gemacht?

Und so behalte ich’s für mich
Bleibe fern der vollen Straße
Verbreite meine Lyrik nicht
In allzu nervtötendem Maße

Schreib Gedichte zuhauf
Über Schuld oder Sühne
Und hebe sie mir alle auf
Für meine Lyrik-Lesebühne

Gedichte (120)

Einen wunderschönen guten Tag,

der nächste Teil von „Hinter verschlossenen Türen“ lässt leider noch etwas auf sich warten, dafür gibt es jetzt erstmal ein paar Gedichte. Da ich auch dieses Jahr wieder am National Novel Writing Month teilnehme, wird es den nächsten Teil der Erzählung leider erst Mitte Dezember geben, dafür kommen sie ab da dann auch wieder schön regelmäßíg.
Ich wünsche euch viel Spaß mit den Texten, die für den gestrigen Dichtungsring entstanden sind.

Beste Grüße
Arno / Larry


S-Bahn fahren

Und schon wieder S-Bahn fahren
Um mich herum blühen Geschichten
Manch einer tönt mit Großgebahren
Ein anderer ruht zwischen zwei Schichten
So viele beisammen und jeder allein
Zwischen Trends und Moden
Zwischen Sein und Schein
Sie blicken zu Boden
Und sehen sich nicht

Ich sitz hier inmitten
Und schreib ein Gedicht
Über Wünsche und Bitten
Und all jene Sachen
Die die Wesen um mich
Zu Menschen machen
Die in jedes Gesicht
Die Züge meißeln
Und so viel erzählen
Wie sie sich geißeln
Und quälen
Was sie erleben
Wie sie ihr Geschick
In die Tage verweben
Meist genügt schon ein Blick
Und der Stoff reicht mir Jahre
Zum Schreiben und Grübeln
Das was ich erfahre
Dürft ihr mir nicht verübeln
Ich rate ja nur
Und interpretiere
Auf weiter Flur
Und analysiere
Was mir so
begegnet in meiner Welt

Ins Auge mir fällt
Tagtäglich in Scharen
beim S-Bahn fahren