Resteessen (3)

Hier sind ein weiteres Mal ein paar Brocken, die eigentlich Gedichte werden wollen, aber es entweder noch nicht zu Gedichten geschafft haben oder schon so lange auf dem Abstellgleis sind, dass sie es wohl nie schaffen werden. Ein paar haben es immerhin bis zu einem Titel gebracht.
Viel Spaß damit!

Szenemenschen

Herausgeputzt als gelt‘ es heut
Der Geisterbahn die Furcht zu lehren

Stetig führt mein Weg mich weiter
Die Zeit vergeht so rasend schnell
Was geschieht stimmt mich nicht heiter
Die Lunge schmerzt, das Licht brennt grell

Ich könnte aufstehen, losgehen
Der Welt zeigen wer ich in
Mit Schirm und Charme und gern gesehen
Wohin mich auch die Schritte tragen
Würd‘ meine Botschaft ich verkünden
alles and’re überragen

Ich sitze zuhause und scheibe Gedichte
Wenn ich so manches Mal vergangene Zeiten nachbelichte
Ihnen Raum geb zum Entwickeln
Stellt sich mir oft eine große Frage
Wann immer ich lyrisch jubel und klage
stundelang an Zeilen frickel
Steht sie im Raum und sieht mich blöde an
Und nur selten trau ich mich an sie heran
Aus Angst, die Antwort gefiele mir nicht

Heben wir die Gläser
Trinken wir auf alte Zeiten
Wer wir sind und einmal waren
Auf den Weg, den wir bestreiten
Kommt, leeren wir in einem Zug
Was uns von der Ekstase trennt
Erinnern die Vergangenheit
Solang‘ uns noch die Kehle brennt

Und als der Tod den Raum betrat
Saßen sie still in ihren Stühlen
Vor Angst gelähmt, er konnt‘ es fühlen
Als ein kleiner Junge leise bat:

Resteessen (1)

Hallo zusammen,
es bleiben ja immer mal wieder Texte und Gedichte liegen oder man kommt damit nicht weiter oder hat keine Lust daraus was zu machen und ich dachte mir, ich mache hier mal eine Rubrik mit Textresten, in diesem Fall Gedichtfetzen der letzten Wochen.
Ich wünsche viel Spaß dabei,
Gruß
Larry deVito

Ein neuer Tag, die Augen auf,
der Schädel schmerzt, ich zitter,
die Lider schwer, Galle schmeckt bitter,
ein Katertag nimmt seinen Lauf

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Vorlesung am Morgen

Er redet ohne Luft zu brauchen,
würd‘ ich ihn doch nur verstehen,
zu faul um mir Kaffee zu kaufen,
zu müde um zu gehen

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Von der Anmut eines Schlussstriches

Warum in die Ferne schweifen,
wenn das Gute liegt so nah
warum nach den Sternen greifen,
zuhause ist’s doch wunderbar

Kaum einen Menschen kenn‘ ich hier
und ich erlebe keinen Erfolg
soziale Kälte, schlechtes Bier,
hab vom Leben nur ein Stück gewollt

Vermisse die Natur, meinen alten Freundeskreis
was bringt gute Gehaltsaussicht
wenn mich die Uni schon verschleisst
hab das Gefühl es lohnt sich nicht

[…]