Einen wunderschönen guten Tag,
ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr! Es war ein arbeitsreiches Jahr für mich und ich vermute, 2014 wird ebenso arbeitsreich und dabei hoffentlich ebenso schön werden. Nachdem ich es lange immer wieder verschoben habe, ist nun meine Erzählung „Hinter verschlossenen Türen“ endlich fertig und online und ich würde mich sehr freuen wenn sie der eine oder andere von euch liest. Dies könnt ihr entweder über den Blog tun, beispielsweise indem ihr auf diesen Link klickt. Dadurch werden euch die 10 Kapitel als Blog-Posts angezeigt, allerdings ist dabei das erste Kapitel der unterste Post und so weiter. Eine weitere Möglichkeit ist, die Erzählung als PDF zu lesen . Falls ihr andere Formate zusätzlich wünscht sagt Bescheid, ich sehe was ich tun kann. 2014 wird es hoffentlich meinen nächsten Roman geben und natürlich auch immer wieder Gedichte und Geschichten. Zu „Dem Ende entgegen“ und „Hinter verschlossenen Türen“ wird es auch noch einen dritten Teil geben, sobald ich genaueres weiß sage ich euch Bescheid.
Mit den allerbesten Grüßen,
Arno / Larry
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Hinter verschlossenen Türen – PDF
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10. Kapitel
Als Peter das Schließfach öffnete, entfuhr ihm ein kurzes Lachen. Das Kopfgeld für Adamo und Alessio lag in dicken Bündeln von Banknoten aufgestapelt. Er untersuchte jedes Bündel einzeln auf Wanzen und packte es dann in den Rucksack, den er vor wenigen Minuten hier im Hauptbahnhof erstanden hatte. Er fand keine einzige. Draußen auf der Straße wartete Lisa-Marie in einem schwarzen VW Golf 8. Sie küssten sich als er einstieg, ihr den Rucksack zuwarf und das Auto in Bewegung setzte.
»Gab es noch irgendwelche Probleme?«, fragte Peter. Sie schüttelte den Kopf, während sie staunend das Geld im Rucksack untersuchte. »Alles ruhig seit ich aus der Uni raus bin. Was ist bei euch passiert?«
Peter erzählte ihr von Lewandowskis Tod und seine Stimme zitterte dabei.
»Ich schätze«, sagte er, als seine Erzählung bei seiner Flucht angelangt war, »Fluffy wurde eingeschleust um Informationen zu sammeln und zuzugreifen, sobald er Beweise hatte.«
»Aber ihr habt doch keine Signale gefunden, die von ihm ausgingen, als ihr ihn untersucht habt, oder?«
Peter zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht war die Technik besser als unsere. Ich halte es aber für wahrscheinlicher, dass er einfach nur ein initiales Programm hatte und das abgearbeitet hat, ohne frische Instruktionen. Die Cops haben geahnt, dass bald ein großes Ding steigen würde und einen Spieler in Aktion gebracht, der uns helfen würde, bis der Job durch war, um uns dann auffliegen zu lassen. Es war abzusehen was Adamo tun würde, wenn er einen AS1 in die Finger kriegen konnte.«
»Und warum dann zusätzlich der Deal mit dir? Das passt doch nicht zusammen.«
»Ich kann es mir nur so erklären«, sagte Peter nachdenklich, »dass sie keinen Kontakt mehr mit Fluffy hatten nach Beginn seiner Mission. Was ich ihnen vorgeschlagen habe, war zu interessant um Nein zu sagen. Eine Möglichkeit, an die großen Fische zu kommen, statt nur immer wieder die kleinen abzufangen.«
Peter lenkte den Wagen auf die Autobahn. Lisa-Marie hing ihren Gedanken nach. Peter hatte sie bei weitem nicht in alles eingeweiht. Um sie oder um sich zu schützen? Das wusste sie nicht, aber sie wusste, dass sie ihm vertraute.
»Aber wozu die ganze Nummer überhaupt?«
Die Frage geisterte seit Tagen durch ihren Kopf, doch sie hatte sich nicht getraut sie zu stellen. »Das Kopfgeld hättest du doch auch so haben können, oder?«
»Es ging nicht nur darum. Klar hätte ich sie einfach ausliefern können, aber wir wollten an das ran, was auf dem Chip des M-Droid gespeichert war. Richtig eingesetzt ist das derzeit die beste Spionage-Software der Welt. Lewandowski hätte damit einiges anfangen können. Jetzt müssen wir sehen, was damit passiert.«
»Aber du hast doch gesagt, den Chip hast du Adamo gegeben, kurz bevor er verhaftet wurde?«
Peter lachte leise. »Ja, das schon. Aber bei meiner Flucht aus der Uni habe ich den Chip draußen an Justus übergeben. Der hat ihn ausgelesen und ihn mir kurz vor der Übergabe wieder zugesteckt. Als betrunkener Feierwütiger kostümiert, falls einer der Brüder im falschen Moment hinsehen und ihn erkennen sollte.«
Lisa-Marie rauchte der Kopf. »Aber wieso hast du ihnen Justus überhaupt vorgestellt? Er hätte doch genauso gut unbekannt bleiben können.«
»Er musste wissen, mit wem er es zu tun hatte und wer alles dazugehört. Das war der einfachste Weg.«
Vor dem Fenster zog das beschauliche Grün Brandenburgs vorbei. Der Golf machte es nötig, dass man von Hand schaltete und selbst beschleunigte und bremste. Er hatte weder einen Bordcomputer noch ein Navigationssystem, deswegen hatte Peter ihn ausgesucht. Solche alten Autos waren schwerer aufzuspüren. Skinny hatte den Wagen besorgt, nachdem Peter auf freien Fuß gekommen war, zur Reserve.
»Und wo fahren wir jetzt hin?«, fragte Lisa-Marie unsicher.
»Ich habe für uns eine Wohnung in einem kleinen Dorf in Brandenburg besorgt. Es nennt sich Brieskau-Finkenwalde und ist recht abgeschieden. Dort bleiben wir bis Gras über die Sache gewachsen ist. Justus kommt auch dorthin. Mit den Chips sollte es uns möglich sein, uns in Zukunft auf Datendiebstahl zu spezialisieren. Ich will nicht mehr vor Ort sein müssen.«
Er legte seine Hand auf ihr Knie und versuchte sein angeschlagenes Nervenkostüm zu beruhigen. Sie waren zusammen, sie hatten genug Geld um lange Zeit ohne Jobs auszukommen und der Mikrochip dürfte sich hoffentlich als nützlich für ihre weiteren Planungen erweisen.
Nach einer weiteren halben Stunde bog er nach Brieskau-Finkenwalde ein. Es war ein kleiner Ort, bei dem nur noch wenige Häuser intakt waren. Überall waren Ruinen zu sehen. Hier würde sie niemand stören. Sie überquerten den Dorfplatz. Irritiert betrachteten die beiden die Überreste einer zerstörten alten Statue, die verwittert die Mitte des Platzes zierte. Es war nicht mehr zu erkennen wen oder was sie einst dargestellt hatte. Die Straße, in der ihre Wohnung lag, bestand nur aus zwei Häusern. Peter holte wie vereinbart im Erdgeschoss den Schlüssel ab, dann gingen sie in den ersten Stock zu der Wohnung, die für die nächsten Monate ihr Zuhause sein sollte. Sie traten ein und verschlossen vorsichtig die Tür hinter sich. Peter umarmte Lisa-Marie innig. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit schlich sich ein kleines Lächeln in sein Gesicht. Es würde schon alles gut werden.