Ein neues Gedicht, ein ernstes und wieder mal ein nicht-autobiographisches. Und für Leser die nicht aus Berlin sind: Motz ist eine Berliner Obdachlosenzeitung.
Motz
Über den Wolken,
mag die Freiheit grenzenlos sein,
doch ich stehe hier und friere,
es ist kalt, ich bin allein.
Etwas warmes braucht der Mensch,
ich will den Vater Staat nicht fragen,
auch wenn ich kein Zuhause habe,
kann ich mehr tun als nur klagen.
Kein Grund arbeitslos zu sein,
ich will es mir verdienen,
die U-Bahn kommt, da sitzen sie,
mit ihren erfrorenen Mienen,
Ich trete ein und meine Arbeit,
sie nimmt ihren Lauf,
atme tief durch, geh‘ auf sie zu
und sag mein Sprüchlein auf.