Gedichte (73)

Heimkehr

Die Berge die zum Ziel mich leiten

Am Horizont ragen sie auf

Alles hier, es birgt zuhauf

Erinnerung an alte Zeiten

All die Gedanken, die mich tragen

treiben Schabernack in mir

Bin zurück, doch bleib nicht hier

Ich wollte nur mal danke sagen

Gedichte (72)

Einen wunderschönen guten Tag,

das neue Buch ist fertig geschrieben und wird sich demnächst auf Verlagssuche machen. Das bedeutet, ab sofort werden hier auch wieder mehr Gedichte veröffentlicht, weil ich wieder Zeit zum schreiben habe. Wer Zeit hat, der halte sich unbedingt den 11.10. frei, da kommt mein Lieblingsslammer Felix Römer nämlich zum Dichtungsring!

Genießt den Sommer!

Grüße
Larry

PS: Wer noch ein Exemplar von „Schlicht & Ergreifend“ haben will, der schreibe einfach an belaw [ät] gmx . net, wie viele er braucht und wohin sie sollen. Der Gedichtband kostet fünf Euro und ich habe Hoffnung, dass die erste Auflage bis Ende des Jahres verkauft ist!

Auf alte Zeiten

Wie der Rausch den üblen Kater
Wie Luke Skywalker den Vater
Wie ein Nazi Argumente
Wie ein Workaholic Rente
Wie ein Punk Bürokratie
Wie der Papst die Sodomie
Wie Hip Hop-Bands Bescheidenheit
Ein Philanthrop die Leidenszeit
Wie ein Selbstmörder das Leben
Wie ein Geizkragen das Geben
Wie ein Voyeur Scheinwerferlicht
Ein Faulpelz seine Extraschicht
Wie Peter Lustig kleine Kinder
Wie Vegetarier tote Rinder
Wie ein Verbrecher das Gestehen
so sehr freu‘ ich mich, dich zu sehen!

Gedichte (71)

Leidensgeschichte eines Waldarbeiters

An dieser jungen Maid mein Lord
Verübte ich den Mord der so viel Leid
Über mein Leben brachte und das der Dame stark beschnitt
Als kurz nur mir die Axt entglitt weil diese laut über mich lachte
Mord ist’s wenn aus nied’rem Grunde ein Lebenslicht sein Ende finde
Und nieder ist beinah gelinde ausgedrückt für das was ich in jener Stunde
Empfand, warum ich diese Tat getan, statt mich nur einfach abzuwenden
Wollt nur ihr Lachen ich beenden, das so höhnisch und profan
Mich lächerlich da stehen ließ, seitdem habe ich kaum geschlafen
Seit die beiden sich da trafen, meine Axt und diese Frau, die Magda hieß

Das Gewissen schlecht, mir drückt der Schuh
Und ich finde keine Ruh, denn ich weiß es war nicht recht
Drum kam ich um hier zu gestehen und um Absolution zu bitten
Man wird es niemals wieder kitten, mein Herz das Magda mir gespalten

Mein Leid zahlt nun die Zeche, ach, was war ich für ein Tor
Mein Lord ich schwöre, ich verspreche, es kommt bestimmt nicht wieder vor

Gedichte (70)

Schweigeminute

Wir sitzen da, so wie wir immer saßen
In unserer kleinen Bar, fernab vom Lärm der Straßen
Meist trink ich ein Bier und du ein Gläschen Wein
Doch nur dein Körper sitzt noch hier,
im Geist bin ich schon lang allein

Wir reden über Zukunft, Beziehungen und Glück
Alles wirkt so abgestumpft, ich will die Zeit von einst zurück

Weit und tief waren mal die Themen, die wir hier alkoholgetränkt
Besprachen ohne uns zu schämen, bei Offenheit die manche Blicke senkt
Stets am gleichen Tisch und so oft es eben möglich war
Solang die Wunden noch frisch und die Erinnerung klar
An das was uns damals geplagt, Seelenreinigung, wie du es immer nanntest
Wir haben gemeinsam das Leben hinterfragt, als du mich noch kanntest
Jetzt sitz ich da, die Augen geschlossen, halte eine Schweigeminute für uns zwei,
die Zeit ist einfach weitergeflossen, was einmal war ist schon lange vorbei

Unsere Wege trennen sich, ich weiß, wir sitzen nie wieder hier,
Ich seh dir nach, versteh es nicht, doch mit dir geht ein Teil von mir

Gedichte (69)

Christian

Ich glaube fast, du gehst jetzt besser
Die schauen schon ziemlich grimmig drein
Der Typ auf zwölf Uhr hält ein Messer
Und setzt es sicher auch ganz gerne ein

Vielleicht hättest du besser die Klappe gehalten
Ihm nicht gesagt was für ein Assi er ist
Jetzt will er dich zusammenfalten
Bis du blutbefleckt elend am Boden bist
Du hast ja schließlich auch seine Mutter beleidigt
Und sein Ed-Hardy-Polo Shirt
Ihm gratuliert wie tapfer er seine Unschuld verteidigt
Ich glaube das hat ihn kurzzeitig verwirrt

Die Frau da hinter dir scheint nachzudenken
Wo sie dir ihre High-Heels gleich hintreten will
An deiner Stelle hätte ich langsam Bedenken
Dein Mundwerk steht einfach zu selten still

Vielleicht hättest du besser die Klappe gehalten
Ihr nicht gesagt, wie fett sie doch ist
Jetzt will sie dir den Schädel spalten
Bis du nur ein Haufen Vergangenheit bist
Musstest du wirklich die Schenkel anpreisen
100 Kilo hätten sie das Stück
Und man könne die Armen der Welt davon speisen
Ich glaube sie kommt darauf nochmal zurück

Und so war’s schon so oft
Doch mehr Glück als Verstand
Das dann stets und unverhofft
An deiner Seite Stand
Brachte dich jedes Mal heil wieder heim
Doch ich sag es dir ehrlich:
Heut bist du allein

Hast dir’s doch verdient – und das tausend Mal
Gingst ans Limit und ich, ich geh jetzt gemächlich nach Haus
Noch einen schönen Abend wünsch ich dir
Vielleicht lernst du ja endlich daraus

Gedichte (67)

Erkenntnis an der Bar oder Liebe Michelle

Dein Körper ist wahrlich ein Ort
an dem Blicke schweifen lernen
wie du so stehst am Tresen dort
scheint’s wie ein Griff nach fernen Sternen

auch nur zu nahe dir zu kommen
so sitzt der Typ da, ganz benommen,
und zieht in seines Hirnes Haus,
dir bis zur Haut die Kleider aus

bis du wie dereinst Gott dich schuf
und gute Gene dich dann formten
in deinem schönen, wohlgenormten
Körper dieses Mannes Ruf
befolgst und völlig nackt und lüstern linsend
erotisiert und fröhlich grinsend
marionettengleich gesteuert
von zügelloser Lust befeuert
ihn erst erregst und dann verführst
euch beide unsittlich berührst
dich mit deinen langen Beinen
auf ihn setzt und ihn an seinem….

Schon gut! Schon gut!
Okay, ich geb dir recht
So langsam wird mir
auch schon schlecht

Es stimmt, von deinem Standpunkt
und mit deinem Blick besehen
Ist dein Ekel zu verstehen

Gedichte (66)

Wurde ja auch Zeit

Ich stehe hier in aller Ruh‘
am Bahnhof hoch im Norden
schau zwei Libellen beim Vögeln zu
es ist Frühling geworden

Gedichte (65)

So, endlich geht es mal weiter. Entschudldigt, dass ich euch so vernachlässigt habe, aber bei mir geht die meiste kreative Zeit gerade für mein neues Buch drauf, das mir bis jetzt furchtbar gut gefällt. Ich schreibe jeden Tag daran und hoffe, dass die erste Fassung im August fertig sein wird. Außerdem bereite ich den nächsten Dichtungsring vor (http://dichtungsring.wordpress.com) der am 03.05. stattfinden wird.

Ich wünsche euch ein schönes Ostern!

Beste Grüße
Larry deVito

Ich hab geträumt ich war

In einer Welt, wo bunt die Blumen sprießen
wo die Menschen sich noch grüßen
und man friedlich schläft zur Nacht
just da bin ich aufgewacht
hab mir das Elend angesehen
beschloss mich wieder umzudrehen
und statt hier länger noch zu wachen
die Augen wieder zuzumachen

Gedichte (64)

Horst

Ängstlich guckt er in die Röhre
besorgt, er könnte was verpassen
hat dies‘ Zimmer und das Haus
schon so lang nicht mehr verlassen

Horst geht nicht raus, nicht auf die Straße
empfängt auch keinen, der ihn bedauert
Horst bleibt Zuhaus‘ denn er hat Angst
vor der Gefahr, die draußen lauert

Vor Anthrax, SARS und Noroviren
Vor Dioxin in Ei und Tieren
Burn-Out durch den Arbeitsstress
BSE, ADHS

Er bleibt daheim, er will sich schonen
vor Arbeitswut und Depressionen
chronischem Erkältungsleiden
Schmerzen in den Eingeweiden
Borderline und Magenkrämpfen
Pollenflug, giftigen Dämpfen
was er auch spürt, er fürchtet sich
vor Asthma, Durchfall, Sonnenstich,
Erbkrankheiten in der Sippe,
Pfeiffer’schem Fieber, Schweinegrippe
Fischvergiftung, Infektionen
Tod durch OPs und Transfusionen
hat Angst vor Maul- und Klauenseuchen,
vor Spinnen und vor Vogelscheuchen
Schönheitswahn und Bulimie,
Magersucht, Coulrophobie,

Angst vor Terror, Blut im Stuhl,
vor dem globalen Sündenpfuhl
Spannern, die ihn geil begaffen
vor alten pädophilen Pfaffen
die katholisch ihn bedrängen
Angst vor Muslimen die sich sprengen
und primitiv gottlosen Heiden,
er muss Versammlungsplätze meiden
und ebenso die Bahn und Busse,
Angst vor der Türe steht der Russe,
der mit Polonium ihn vergiftet,
Angst dass die ganze Welt zerklüftet
er sorgt sich um Gedächtnisschwund

er fürchtet auch, er ist gesund
und nur ein Hypochonder,
ein Angsthase, nicht allzu hell
und sonst auch nicht ganz normal
doch täglich zeigt ihm RTL:

Die Bedrohung ist real!

Gedichte (63)

Glück

In den Arm genommen werden
Ihre Nähe an dir spüren
Selbstverständlich Wärme schüren
Wach und ohne Seelensorgen
Ach, du schöner Samstag Morgen