Gedichte (139)
Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil (1)
Einen wunderschönen guten Abend,
ich habe es mir spaßeshalber zur Aufgabe gemacht meinem Debütroman „Jack Rodman – die ganze Wahrheit“ von nun an Stück für Stück in Gedichtform umzuschreiben. Eine Art Fortsetzungsgedicht also. Diejenigen von euch, die gestern beim Dichtungsring waren, haben die Premiere dieses Versuchs erlebt. Hier gibt es den Anfang nochmal niedergeschrieben. Ab jetzt gibt es zu jedem Dichtungsring einen neuen Abschnitt, es kann sich bis zur Fertigstellung also nur um Jahre handeln.
Ich wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit,
Viele Grüße,
Arno / Larry
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Gedichte (138)
Einen wunderschönen guten Tag,
ein kleines Gedicht, das ich beim letzten Dichtungsring vorgetragen habe. Der Versuch mich selbst an die Dinge zu erinnern, die mich glücklich machen.
Ich wünsche euch einen schönen und selbstverfreilich glücklichen Resttag,
Liebe Grüße
Arno / Larry
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Was glücklich macht
Das Lächeln meines Kindes
Nach einer ruhigen Nacht
Der Blick in die Morgensonne
Ist man gerade aufgewacht
Eine feine Lieblingsspeise
Dampft in ihrer ganzen Pracht
Ein Tag der sanft vergeht
Vorbeischleicht mit Bedacht
Ein kühles Bier am Abend
Vom Kühlschrank gut bewacht
Der Rhythmus der Musik
Der Stimmungen entfacht
Eine schöne Zeile
Ganz plötzlich erdacht
Ein stimmungsvoller Text
In kurzer Zeit vollbracht
Das alles vereint
Ist was mich glücklich macht
Gedichte (137)
Einen wunderschönen guten Tag,
es war eine etwas längere Pause, aber sowas kommt in den besten Familien vor, wie man so schön sagt. Ich hoffe ihr habt eine schöne Zeit. Das folgende Gedicht war eine Art Auftragsarbeit für den letzten Dichtungsring, eine Aufgabe die Matthias Niklas und ich uns aus einer Laune heraus gestellt haben. Hier also die (leicht gekürzte) Fassung.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit,
Liebe Grüße
Arno / Larry
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Moderne Komplimente
Wärst du eine Facebook-Seite – dann würde ich dich liken
Dich lieben und ehren, bis unsere Server streiken
Dein Aussehen genießen, deine Privatsphäre erkunden
Auf dir verweilen, Tag für Tag so manche Stunden
Dich nicht teilen sondern stets für mich behalten
Und bis zum letzten Post verwalten
Gedichte (136)
Relativ schwer
Die Lungen werden enger
Die Luft zum Atmen fehlt
Atemzug um Atemzug
Der meinen Brustkorb quält
Werden die Schmerzen größer
Die Panik baut sich auf
Die Bewegungen nervöser
Angst vor dem weiteren Verlauf
Der Versuch fällt schwer
Alles zu relativieren
Der eigene Körper ist viel näher
Als fremdes Leid bei Mensch und Tieren
Hungersnöte, Weltschmerz, Krieg
Und die Sorgen anderer Leute
Gier, die statt Sozialem siegt
Allzu oft im Hier und Heute
An all das will ich denken
Doch er fällt wahnsinnig schwer
Der Versuch mich abzulenken
Die Lungen quälen allzu sehr
Und so muss ich mit ernstem Herzen
In aller Ehrlichkeit gestehen
Was kümmert mich das Weltgeschehen?
Ich will nur atmen ohne Schmerzen
Und langfristige Hoffnung sehen
Gedichte (135)
LyrikPlag
Es war dereinst mal ein Poet
Der grübelte im Stillen
Wie Autorenruhm entsteht
Er war getrieben von dem Willen
Feine Zeilen zu verfassen
Mit den Großen sich zu messen
Sich fröhlich inspirieren lassen
Und notfalls dafür zu vergessen
Wem genau der Text gehört
Man könnte sich da ja bedienen
Ist zwar ein wenig unerhört
Ein böses Spiel mit guten Mienen
Wie fest gemauert in der Erde
Steht er da und starrt gebannt
Heut noch soll es lyrisch werden
Gefällig und ganz schnell zur Hand
Er grübelt so spät bei Nacht und Wind
Welche Autoren zitierenswert sind
Und kurz und gut und jedenfalls
Und ganz im Allgemeinen
Der Dichter, der fand leider als
Er plagiieren wollte, keinen
„Gott sei Dank! Schon ist’s vorbei
mit der Übeltäterei!!“
Und so folgte der Durchbruch dann doch leider nicht
Und die Moral von der Geschicht?
Wer jetzt keinen Text hat, der schreibt keinen mehr
Wer jetzt nicht berühmt ist, der wird es auch bleiben
Wird wachen, lesen, sich Schnaps einverleiben
Und auf ewig an Sätzen wie diesen rumschreiben
Gedichte (134)
Schöpferglück
Einsam ist es oft, zu Schreiben
Mit Ideen schwanger gehen
Sie aus dem Hirn aufs Blatt zu treiben
Wachsen und entstehen sehen
Sind sie dann in voller Pracht
Schlussendlich aufs Blatt gebracht
Regt in der Autorenbrust
Sich Schöpferglück biblischer Maße
Freude und die starke Lust
Es jedem Menschen auf der Straße
Einzeln lauthals vorzutragen
Doch würde mancher mich verklagen
Da nicht jeder Lyrik mag
Egal wie episch oder schlicht
Da Erinnerung finster nagt
An Folter im Deutschunterricht
Was hat der Autor sich gedacht?
Warum hat er’s grad so gemacht?
Und so behalte ich’s für mich
Bleibe fern der vollen Straße
Verbreite meine Lyrik nicht
In allzu nervtötendem Maße
Schreib Gedichte zuhauf
Über Schuld oder Sühne
Und hebe sie mir alle auf
Für meine Lyrik-Lesebühne
Gedichte (132)
Eine Ode an Ikea
Oh welch großer blauer Tempel
Hier so vielerorts präsent
Voller Möbel, voller Krempel
Durch dessen Gänge niemand rennt
Bis hin zu den Kassendamen
Wird hier geschlendert und geguckt
Da ein schöner Bilderrahmen
Hier ein kleines Kind, das spuckt
Egal wie kurz die Einkaufsliste
Wie wenig man auch kaufen will
Nach zwei, drei Stunden endlich biste
Am Auto – vollgepackt mit Müll
Zwar auch was du kaufen wolltest
Doch obendrauf gesellen sich
Gläser, Tassen, kleine Boxen
Und Teelichter noch zusätzlich
Erschöpft langst du zuhause an
Und schwörst dir nie zurückzukehren
Doch der Wille hält nicht lang
Kannst nicht ewig dich erwehren
Wirst bald den blauen Tempelbau
Erneut mit Einkaufslust beehren
Gedichte (131)
Einen wunderschönen guten Tag,
es sind recht vollgepackte Zeiten momentan, aber sie machen unglaublich Spaß. Das nächste Update von „Hinter verschlossenen Türen“ steht zaghaft hinter dem Vorhang und traut sich noch nicht so recht raus, aber ich denke, es wird bald soweit sein. Bis dahin gibt es ein paar Veranstaltungsankündigungen, eine vage Andeutung und die Texte vom letzten Dichtungsring.
– Am 27.04. feiere ich zusammen mit Hans Sølo und einigen musikalischen Gästen den Release unserer gemeinsamen EP im KussKuss in Neukölln. Es hat eine ganze Weile gedauert, und ist dafür umso schöner geworden, dieses Projekt. Hans hat mehrere meiner Texte (die ich auch eingesprochen habe) vertont. Ist eine großartige Art, Lyrik wahrzunehmen, mit Musik im Hintergrund. Leicht abgewandelte Versionen werden wir an dem Abend auch darbieten. Hans wird zusätzlich seine Songs spielen, ich lese alte und neue Texte und ein paar Auszüge aus meinem Roman. Wir würden uns sehr freuen wenn ihr kommt. Hier gibt es noch mehr Infos dazu.
– Am 07.05. ist der nächste Dichtungsring, mit Matthias Niklas, Sascha Delitzscher, Theresa Rath, Hans Sølo und meiner Dichterigkeit im Laika in Neukölln. Beginn ist wie immer so ungefähr 19:30 Uhr und der Eintritt ist frei.
Nun zur vagen Andeutung: Ich habe im vergangenen Jahr eine Menge neue Texte geschrieben, von denen kein einziger seinen Weg hier auf den Blog gefunden hat. Wer mich in letzter Zeit live gesehen hat, wird auch schon den ein oder anderen davon kennen. Es wird mein erster Konzept-Lyrik-Band und ich freue mich schon darauf. Er wird irgendwann in den nächsten Monaten bei Periplaneta erscheinen, nähere Infos und ein bisschen mehr Details gibt es hier, sobald ich welche habe.
Allerbeste Grüße,
Arno / Larry
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Heimatversuch
Wenn man eine Kneipe betritt
der Barmann
die zwei Gestalten
die da eintreten
erkennt
dank der zahlreichen Nächte
die sie hier trinkenderweise überlebt haben
und wenn der Barmann dann
wortlos
und mit fragendem Blick
zwei Gläser hochhält
und auf ein kurzes Nicken hin anfängt
diese mit feinstem Fassbier zu füllen
Dann hat man ein Gefühl davon
was Heimat ist